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Kreiskliniken Reutlingen

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Angehörige als wichtige Partner bei der Weiterversorgung

Reutlingen I 27.11.2023 – „Wir haben definitiv ein Problem beim Thema Weiterversorgung nach dem stationären Krankenhausaufenthalt", sagt Dominik Nusser, Geschäftsführer der Kreiskliniken Reutlingen. Nun sei wieder ein Punkt erreicht bei dem man handeln müsse, so Nusser weiter. Bereits in den vergangenen Monaten hatten die Kliniken immer wieder darauf hingewiesen, dass Patienten, für die kein akutmedizinischer Behandlungsauftrag mehr besteht, nicht direkt in weiterführende Einrichtungen entlassen werden können und dadurch wichtige Betten für akute Notfälle wie Schlaganfälle oder Herzinfarkte blockiert werden. Die Betreuung in der Übergangszeit muss im Einzelfall von den Angehörigen übernommen werden und kann von den Kreiskliniken nicht geleistet werden.

Derzeit ist die Situation im Klinikum am Steinenberg wieder angespannt, weshalb die Klinikleitung vor allem die Angehörigen in die Pflicht nimmt: „Wir sind gezwungen die Patienten zur Not ins häusliche Umfeld zu entlassen und an die Angehörigen zu übergeben, da wir keine Kapazitäten mehr für unsere eigentliche Kernaufgabe, die akutmedizinische Versorgung der Bevölkerung im Landkreis, haben", so Nusser. Dieser Schritt fällt natürlich nicht leicht, aber die Kliniken stehen hier am Ende der Kette und können und wollen Notfallpatienten nicht einfach abweisen.

Für die Kernaufgaben fehlen entsprechende Kapazitäten, weshalb im Einzelfall vor allem die Angehörigen als erste Ansprechpartner in die Pflicht genommen werden müssen. „Jeden Tag kommen zwischen 40 und 50 Notfallpatienten über die Zentrale Notaufnahme ins Haus, die stationär aufgenommen werden müssen und dementsprechend ein Bett benötigen. Niemand will Flurbetten, daher müssen wir nun handeln, denn die Patienten ohne akuten Behandlungsbedarf blockieren dringend benötigte Kapazitäten für die Notfallpatienten", macht auch Prof. Dr. Friedrich Pühringer, Ärztlicher Direktor der Kreiskliniken Reutlingen deutlich und appelliert an die Solidarität.

Pflegedirektor Frank Miertsch unterstreicht: „Pflege endet nicht mit der Entlassung aus dem Krankenhaus. Es ist an der Zeit, gemeinsam mit der Politik eine Lösung für die Weiterversorgung zu finden. Die Kliniken stehen an vorderster Front, aber die Solidarität der Angehörigen ist jetzt gerade unverzichtbar."

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